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2009 – Bleiming/Muschalle in der Kulturschmiede – 19. Dezember






2009 – Bleiming/Muschalle in der Kulturschmiede – 19. Dezember


Bleiming/Muschalle in der Kulturschmiede (WN)Der Eine rennt mit flotten Fingern die Klaviertasten förmlich rauf und wieder runter, der Andere steht gemütlich an der Theke. Geplaudert wird nebenbei auch noch. Entspannter könnte ein Konzertabend eigentlich nicht sein: „Das ist hier fast wie im eigenen Wohnzimmer“, merkt Boogie-Woogie-Pianist Frank Muschalle mit einem Lächeln an.
Im Rampenlicht steht gerade ein anderer: Christian Bleiming, auch bekannt als Münsterländischer Boogie-König, rauscht auf der Bühne übers Klavier. Und das Publikum geht mächtig mit – die Füße wippen im schnellen Beat am Samstagabend in der Schmiede. Man kennt sich, denn zum traditionsträchtigen Jahresabschluss der Kulturinitiative sind einmal mehr wieder Freunde, Sponsoren und natürlich die eingefleischten Boogie-Woogie-Fans mit von der Partie.
„Das ist unser Dankeschön an die vielen Unterstützer, die uns geholfen haben, wieder echte Hochkaräter nach Greven zu holen. Schließlich war 2009 ein sehr erfolgreiches Jahr. Wir hatten Veranstaltungen vom Feinsten im Angebot“, sagt KI-Chef Egon Koling, im Hintergrund erklingen rasante Klänge.
Jetzt sitzt Frank Muschalle auf dem Klavierhocker. Er geht kräftiger an die Sache ran. So beeindruckt er sonst in ganz Europa die Boogie-Liebhaber. Der Blues-Pianist spielt Boogie-Klassiker aus den 30ern und 40ern, dann Swing- und Blues-Interpretationen. „Die richtige Mischung macht´s“, erklärt Muschalle den interessierten Zuhörern. Immer ist das Publikum mittendrin im Geschehen – mal mit einem amüsanten Spruch, mal mit Experten-Wissen. „Wie heißt denn dieses Stück?“, fragt Frank Muschalle in die Runde. Keiner weiß es. „Ihr habt wohl einen Hangover, einen Kater“, spaßt er und legt schon wieder los, völlig vertieft in sein virtuoses Spiel.
Die Zuhörer danken es ihm und seinem Partner Christian Bleiming mit Szenenapplaus. Den gibt es nur selten. Unter „alten Bekannten“ aber darf das so sein. Das finale „Tastengeklimper“ der beiden fordert hingegen nahezu danach. Mitten im Spiel tauschen die Pianisten die Plätze und schlagen zusammen an einem Klavier die Hammer an. Da muss sich Christian Bleiming zwischendurch doch noch den Schweiß von Stirn wischen. Anstrengend ist es eben doch, ein solches Konzert unter Freunden. „Es macht zugleich genauso viel Spaß“, ergänzt Bleiming süffisant. Wo er Recht hat, hat er Recht.
Ein treuer Boogie-Fan in der ersten Reihe trifft es auf den Punkt: „Yeah, das groovt!“

 

 Bleiming/Muschalle in der Kulturschmiede (GZ)Erneut waren fast alle Stühle in der Kulturschmiede besetzt. Kein Wunder, Frank Muschalle und Christian Bleiming gaben eine Kostprobe ihres Könnens. Die Boogie-Woogie-Spezialisten sind in Greven nicht unbekannt. „Nach Greven kommen wir immer gerne, denn das Publikum geht mit und ist sehr fachkundig“, sagt Frank Muschalle.
Er sorgt schon seit Jahren durch sein dynamisch-kraftvolles Spiel für Furore. Mit 19 Jahren verfiel er dem Boogie-Woogie. Vor einigen Jahren wechselte er ins Pianisten-Profilager. Er spielte mit Axel Zwingenberger, Vince Weber, Martin Pyrker. Er tourte mit der Mojo Blues Band durch South Carolina und durch Österreich.
Im Münsterland ist er bekannt als Organisator des zweimal im Jahr stattfindenden Boogie-Woogie-Festivals, für das er regelmäßig hochkarätige Gaststars gewinnt. Christian Bleiming zählt zur mittleren Generation der Blues & Boogie-Elite Deutschlands. Der „westfälische Boogie-König“ aus Münster spielt einen traditionellen Stil in der Art von „Pinetop“ Smith, Meade „Lux“ Lewis und anderer Altmeister.
Dabei interpretiert er nicht nur Klassiker des Genres, sondern stellt auch hörenswerte Eigenkompositionen vor. Seit Jahren schon begeistern beide Musiker als Duett die Grevener Boogie-Woogie Fans. Während Frank Muschalle offensichtlich den etwas härteren, manchmal schon in den Rock abgleitenden Stil bevorzugt, ist Christian Bleiming der softere, smoothy Typ.
Dennoch ergänzen sich beide hervorragend und so manches Musikstück erfährt durch diese Kombination eine Reinkarnation auf anderer Ebene. Blues mit Boogie-Woogie Rhythmus oder auch umgekehrt, eine Mischung, die nur diese beiden Künstler zusammen auf die Bühne bringen. Das Grevener Publikum war erneut begeistert.
Das Kinderhospiz Königskinder braucht Hilfe. „Wir möchten ein stationäres Kinderhospiz im Münsterland aufbauen, damit wir einen festen Ort für schwersterkrankte Kinder haben“ sagt Anna Pein, Geschäftsführerin der Organisation. Nun suche man prominente Paten.
„Für mich ist das selbstverständlich“, so Frank Muschalle, der sich sofort bereit erklärte. Auch Christian Bleiming steht als Pate zur Verfügung, um dem Kinderhospiz Königskinder zu helfen.