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2012 – Kindertheater in der Kulturschmiede






2012 – Kindertheater in der Kulturschmiede


Ein Prinz, der immer seinen Schlafanzug trägt – auch bei all den Geschichten rund ums britische Königshaus kommt so etwas heutzutage, und kam vermutlich auch zu früheren Zeiten, nicht vor. Ganz anders und zum großen Ärger der Eltern des Thronfolgers im Theaterstück „Der Prinz im Pyjama“, das am Mittwochnachmittag vor großem Publikum in der Kulturschmiede von dem „Trotz-Alledem-Theater“ im Rahmen des Programms der Kulturinitiative aufgeführt wurde.

„Es ist kindgerecht, verträumt, spielerisch und auch für Erwachsene“, charakterisierte Prinzen-Darstellerin Christina Seck das Theaterstück von Michaela Sauerwald nach dem Bilderbuch von Heinz Janisch. Seit mehr als drei Jahren spielt die siebenköpfige Gruppe aus Bielefeld die Geschichte des jungen Prinzen mit viel Witz und Fantasie nach. „Uns gibt es seit 30 Jahren, und wir sind somit eines der ältesten Kinder- und Jugendtheater“, so Seck.

Der Prinz in seinem ungewöhnlichen blau-weiß karierten Gewand ist dagegen noch jung und widersetzt sich dem Zwang seiner Eltern, sich normal und für einen Thronfolger angemessen zu kleiden. Der Königin und dem König, die von Indira Heidemann und Volker Rott gespielt wurden, gefällt zudem gar nicht, dass ihr Sohn immer nur nachdenkt. Sie schenken ihm ein Pferd und eine Rüstung, die der Pyjama-Prinz jedoch nicht anzieht, sondern neben seinen Schlafanzügen mit auf seinen Ritt durch die Welt nimmt.

Mit farbenfroher Requisite und kreativen Bühnenbildern sowie einfallsreichen Dialogen gespielt, unterhielten die drei Darsteller ihr Publikum ab vier Jahren, in dem natürlich auch zahlreiche Eltern vertreten waren. 160 Zuschauer füllten die Kulturschmiede bis in die letzte Sitzreihe.

Auf seiner Reise begegnete der keinesfalls schläfrige, sondern erfinderische und aufgeweckte Prinz im Schlafanzug allerlei schrägen Charakteren, wie zum Beispiel einem lichtscheuen Räuber oder einer Drachenmutter, der es nicht gelingt ihr schreiendes Baby ruhig zu stellen. Der Pyjama-Prinz schafft das hingegen ebenso dank seines Erfindungsreichtums wie sich aus dem Zauber zu befreien, den ein Zwerg ihm auferlegt hat. So erlebt er allerlei Abenteuer und wächst mit seinen Aufgaben – aber eben stets im Schlafanzug.