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2012 – Netzer und Scheytt in der Kulturschmiede






2012 – Netzer und Scheytt in der Kulturschmiede


Netzer und Scheytt in der Kulturschmiede (WN)Einen nachhaltigen Eindruck hat das Blues-Duo Ignaz Netzer und Thomas Scheytt im November 2010 in Greven hinterlassen. Die Begeisterung über die Musiker, denen der Ruf als „Großmeister des klassischen Blues“ vorauseilt, war so groß, dass man in der Kulturinitiative den Wunsch verspürte, sie erneut in die Emsstadt zu locken.

Am Freitagabend betraten Netzer und Scheytt vor knapp fünfzig Zuschauern in der Kulturschmiede die Bühne und untermauerten ihren Anspruch. „Wir wissen, dass sie gut sind, Qualität setzt sich manchmal einfach durch“, bestätigt Egon Koling, Vorsitzender der Kulturinitiative. Und dass es ganz ohne große Show und aufwendiges Equipment geht, stellten Netzer und Scheytt unter Beweis. Einfach, bodenständig und dennoch tiefsinnig, genauso wie der Blues selber, wirkten die Musiker. Die Lust und Freude an ihrem Repertoire, das klassische Bluesstücke wie „Good Morning Blues“, Boogie-Woogie, den New Orleans Blues oder selbst komponierte Werke umfasst, war deutlich zu spüren.

Besondere Spezialität des Duos, das bereits seit 26 Jahren gemeinsam spielt, ist der Blues der 20er und 40er Jahre. Energiegeladen griff Thomas Scheytt in die Tasten, lächelte und zuckte mit den Beinen. Ruhiger ging es Ignaz Netzer an, der als Sänger mit typisch-rauchiger und tiefer Blues-Stimme, Gitarrist und Mundharmonikaspieler seine Vielseitigkeit unter Beweis stellte.

Würze erhielten die Stücke durch Einbindung der Zuschauer, die sich Netzer auf die Fahnen geschrieben hat. Insbesondere seine bissig-ironischen Kommentare sorgten für Heiterkeit, etwa wenn er die schwäbische Identität mit „echten Südstaatlern“ umschrieb oder von seiner attraktiven Lebenspartnerin schwärmte, die sich als seine Katze erweist. Flugs wurde auch der Titel „Let the good times roll“ unter dem Titel „Lass die Sau raus“ ins Schwäbische eingebürgert.

Das gelungene Zusammenspiel der beiden Musiker aus den „Südstaaten“ quittierte Grevens Bluesgemeinschaft mit lang anhaltendem Applaus.